Überblick zu Möglichkeiten, voraussetzungen und chancen

Solaranlage für das Mehrfamilienhaus

Warum lohnt sich eine Solaranlage für ein Mehrfamilienhaus?

Eine Solaranlage auf einem Mehrfamilienhaus bietet Vermietern bzw. Eigentümergemeinschaften und Mietern verschiedene Vorteile, besonders in Verbindung mit Mieterstrommodellen:

Vermieter steigern den Wert und die Attraktivität ihrer Immobilie. Zusätzlich schaffen sie eine nachhaltige Einnahmequelle, indem sie den erzeugten Strom verkaufen oder das Dach verpachten – etwa im Rahmen von Mieterstrom-Contracting. 
 
Diese zukunftsfähige Form der Stromversorgung erhöht zudem die Mieterbindung: Mieter profitieren vom Solarstrom, der oft deutlich günstiger ist als herkömmlicher Strom aus dem Netz.  Gleichzeitig leisten sie einen Beitrag zum Klimaschutz. Dafür gibt es eine gesetzliche Förderung („Mieterstromzuschlag“).

Im Mieterstrom-Contracting wird die Finanzierung, Installation und der Betrieb der Anlage von einem Dienstleister übernommen. 

Photovoltaik auf dem Mehrfamilienhaus – diese Möglichkeiten gibt es

Der Strom aus der Photovoltaikanlage kann auf unterschiedliche Arten genutzt werden.

Eine Solaranlage liefert im Mehrfamilienhaus den Strom für Mieterstrommodelle.

Mieterstrom oder GGV

Der von der Photovoltaik-Anlage erzeugte Strom wird allen interessierten Wohneinheiten zur Verfügung gestellt. Zum Beispiel im Rahmen eines Mieterstrom-Konzeptes oder einer Gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung (GGV).

Eine Solaranlage kann im Mehrfamilienhaus für die Allgemeinstromversorgung eingesetzt werden.

Allgemeinstromversorgung

Die PV-Anlage versorgt gemeinschaftlich genutzte Verbraucher wie beispielsweise das Licht im Treppenhaus, die Tore der Tiefgarage oder die Wärmepumpe.

Der Strom aus einer Solaranlage im Mehrfamilienhaus kann voll eingespeist werden.

Volleinspeisung

Der erzeugte Photovoltaik-Strom wird vollständig ins öffentliche Netz eingespeist ohne direkte Nutzung im Gebäude

Auch einzelne Solaranlagen sind im Mehrfamilienhaus möglich.

Einzelanlagen

Die einzelnen Wohneinheiten betreiben jeweils eigene Solaranlagen (ähnlich wie im Einfamilienhaus).

Welche Voraussetzungen muss ein Mehrfamilienhaus erfüllen?


Entscheidend ist eine statisch tragfähige Dachfläche. Sie muss eine Photovoltaikanlage mit Ausrichtung nach Süden oder Ost-West zulassen. Ost-West-Anlagen auf Mehrfamilienhäusern erzielen zwar einen geringeren Ertrag als Südanlagen, bieten jedoch eine gleichmäßigere Stromerzeugung.

Die Verschattung durch umliegende Gebäude oder Bäume sollte möglichst gering sein. Ein statisches Gutachten klärt, ob zusätzliche Verstärkungen des Daches nötig sind.
 
Das Dach sollte vor kurzem saniert worden sein, das verhindert die zeitweise Demontage der PV-Anlage für eine anstehende Dachsanierung. Optimalerweise wird die Errichtung der Anlage mit der Sanierung des Daches synchronisiert.

Bei Immobilienportfolios ist es beispielsweise sinnvoll, den Anlagenbau so zu legen, dass zunächst die Gebäude mit neuen Dächern mit Solaranlagen ausgestattet werden und anschließend Gebäude, bei denen ohnehin eine Dachsanierung ansteht.

Solaranlage auf Miethaus

Wie groß muss eine Solaranlage für ein Mehrfamilienhaus sein?

Die optimale Größe einer Solaranlage für ein Mehrfamilienhaus hängt von verschiedenen Faktoren ab. Im Mieterstrommodell sollte die Solaranlage den typischen Tagesbedarf decken können, in Abhängigkeit vom Nutzungsmuster der Mieter.

Die wichtigsten Aspekte für die Dimensionierung sind im Detail:

Die Zielsetzung: z.B. Maximierung des Eigenverbrauchs im Mieterstrommodell
Der Stromverbrauch der Haushalte
Der Strombedarf für Gemeinschaftbereiche (Allgemeinstrom) für Beleuchtung, Aufzüge etc.
Die verfügbare Dachfläche
Die Ausrichtung und Neigung der Dachfläche(n) (ideal sind Süd- sowie Ost-/West-Dächer
Der Einsatz von Batteriespeichern (ein Batteriespeicher kann den Eigenverbrauch erhöhen)

Wie viel Strom erzeugt eine PV-Anlage auf einem Mehrfamilienhaus?

Photovoltaikanlagen auf Mehrfamilienhäusern können insbesondere in Mieterstrommodellen einen großen Teil des Strombedarfs decken. Ihr Ertrag hängt von der Dachfläche, der Modulleistung und dem Standort ab. Eine typische Anlage liefert 150-200 kWh pro Quadratmeter und Jahr.

Der Standort und die Ausrichtung beeinflussen dabei den Ertrag: In Süddeutschland sind die Erträge höher als in Norddeutschland. Eine Ost-West-Ausrichtung erzeugt insgesamt geringere Erträge, kann aber den Eigenverbrauch optimieren, da sie sich stärker auf den Tag verteilen.

Ein Beispiel: Ein Gebäude mit einer Dachfläche von 400 m² kann in Deutschland ca 54.000-72.000 kWh pro Jahr erzeugen. Damit könnte rechnerisch der Haushaltsstrom von etwa 20 Wohneinheiten gedeckt werden. Allerdings wird der Strom tagsüber produziert, während der Verbrauch oft eher abends stattfindet. 

Durch den Einsatz eines Batteriespeichers und einer Energiemanagementsystems wie Lynus ist es aber möglich, den Strom gezielt zu speichern und optimal vor Ort zu nutzen. So liegt der Eigenverbrauch ohne Speicher in der Regel bei 20 bis 40 %, mit Batterien bei 50 bis 70 %.

Wie wird der erzeugte Solarstrom auf die Mieter verteilt?

Die Verteilung des Stroms hängt von der Art des realisierten Modells bzw. Betriebskonzept ab:

Bei Einzelanlagen oder Balkonkraftwerken nutzen die Eigentümer der Anlagen den Strom zu 100% selbst
Bei der Volleinspeisung wird der gesamte Strom in das öffentliche Stromnetz eingespeist, Mieter profitieren davon nicht
Bei der Allgemeinstromversorgung profitieren die Mieter nur indirekt durch niedrigere Betriebskosten etwas für die Treppenhausbeleuchtung oder den Aufzug.

In Mieterstrommodellen partizipieren diejenigen Mieter vom Solarstrom, die einen Mieterstromvertrag unterzeichnen (die Mieter eines Hauses sind nicht verpflichtet, das Mieterstrom-Angebot zu nutzen – sie sind in der Wahl ihres Energieversorgers frei). Auf ihre Haushalte wird der Solarstrom gleichmäßig zum Eigenverbrauch verteilt, was ihren Strompreis senkt.
 
Genügt die Leistung der Solaranlage nicht, erhalten alle Verbraucher die gleiche Solarstrommenge (genauer gesagt Leistung) zugeteilt, der Rest des Bedarfs wird dann automatisch aus dem Stromnetz bezogen. Das erfolgt ohne Zutun der Mieter – sie können ihre Geräte nutzen wie gewohnt. Persönliche Elektroauto-Ladestationen werden jedem Haushalt individuell zugeordnet und abgerechnet.

In Mieterstrom-Contractingmodellen übernimmt der Dienstleister (Contractor) alle Abrechnungsmodalitäten und sorgt auch für den Stromeinkauf und Abrechnung.

Solaranlage für das Mehrfamilienhaus: Wartung und Betrieb

Grundsätzlich gelten Photovoltaikanlagen als wartungsarm, da es sie keine bewegten Teile oder Flüssigkeiten benötigen. Dennoch sind regelmäßige Prüfungen und Wartungsarbeiten notwendig, um Leistung und Effizienz sicherzustellen sowie Schäden vorzubeugen. 

In Full-Service-Modellen, in denen ein Dienstleister den Betrieb überwacht sowie beim Mieterstrom-Contracting werden diese Arbeiten übrigens vom Dienstleister oder Contractingpartner übernommen. Prinzipiell sollte die Überwachung umfassen: 

Überprüfung der Module auf Schäden wie Risse oder Beschädigungen durch Witterung (z. B. Hagel) sowie Verschmutzungen durch Vogelkot, Blätter oder andere Ablagerungen.
Kontrolle der Verkabelung auf lose Verbindungen, Scheuerstellen oder Korrosion.
Begutachtung der Unterkonstruktion auf Stabilität, Korrosion oder Beschädigungen durch Sturm oder Schnee..

Ein laufendes Monitoring der Anlagenleistung sorgt zusätzlich dafür, dass Leistungsschwankungen schnell identifiziert werden.

Werden im Rahmen der Sichtprüfung oder beim Monitoring Probleme gefunden, sollten diese schnell behoben werden, um Folgeschäden und Ertragseinbußen zu vermeiden. Auch das Monitoring und die Schadensbehebung werden in Full-Service- oder Mieterstrom-Contractingmodellen vom Dienstleistungspartner übernommen.

Auch das Monitoring und die Schadensbehebung werden in Full-Service- oder Mieterstrom-Contractingmodellen vom Dienstleistungspartner übernommen.

Eine Solaranlage für das Mehrfamilienhaus bietet Vermietern und Mietern viele Vorteile.

Stromzähler und Abrechnung des Solarstroms im Mehrfamilienhaus

Wird eine Solaranlage für mehrere Wohnungen errichtet, sorgt ein intelligentes Messsystem für Transparenz. Ein Hauptzähler erfasst den gesamten Energieverbrauch und die Solarstromproduktion, während Unterzähler den Verbrauch einzelner Wohnungen aufzeichnen. In Mieterstrommodellen werden fehlende Strommengen automatisch aus dem Netz bezogen und ebenfalls erfasst.
 
Bestehende Zählerschränke können mit einem virtuellen Summenzähler ergänzt werden, der Verbräuche rechnerisch bündelt. Bei Neubauten erleichtert eine doppelte Sammelschiene die Integration der Zähler.

Die Abrechnung erfolgt durch den Vermieter oder einen spezialisierten Dienstleister. Wichtig: Die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, wie EEG und Strompreisverordnung, ist unerlässlich.

Wie funktioniert das Mieterstrommodell?

Beim Mieterstrommodell wird der Ökostrom direkt vor Ort erzeugt und ohne Netzentgelte an die Mieter verkauft. Nicht verbrauchter, überschüssiger Strom fließt in das öffentliche Stromnetz und erhält die gesetzliche Einsepeisevergütung.

Reicht die Stromproduktion der Photovoltaikanlage nicht aus, wird der Restbedarf automatisch aus dem Stromnetz gedeckt.

Für die Umsetzung gibt es verschiedene Mieterstrommodelle, wobei das Mieterstrom Contracting am weitesten verbreitet ist. Dabei übernimmt ein spezialisierter Dienstleister (Contractor) die Finanzierung, die Montage und den Betrieb der Solaranlage, den Service sowie die Stromlieferung an die Mieter im Haus.

Darüber hinaus übernimmt er alle administrativen Aufgaben und rechtlichen Verpflichtungen. Der Gebäudeeigentümer bzw. Vermieter erzielt Einnahmen entweder über eine Gewinnbeteiligung oder über eine Pacht für die Nutzung der Dachfläche.

Typischer Ablauf Mieterstrom-Contracting

Im Mieterstrom-Contractingmodell übernimmt ein Dienstleister wie Enerfin
alle Aufgaben rund um den Mieterstrom und die Photovoltaik auf dem Mehrfamilienhaus:

01

Erste Analyse

Der Contracting-Partner prüft, inwieweit das Gebäude für die Photovoltaik-Installation geeignet ist. Das sollte unverbindlich und kostenfrei auf Grundlage weniger Daten erfolgen, um den Aufwand gering zu halten.

02

Detaillierte Prüfung

Fällt die erste Analyse positiv aus, führt der Contracting-Partner eine umfassende Untersuchung der Immobilie durch.

Im Fokus stehen dabei der Zustand des Daches sowie der Energiebedarf des Mehrfamilienhauses. Nur wenn die Solaranlage sowohl technisch realisierbar als auch wirtschaftlich sinnvoll ist, wird die Umsetzung weiter geplant. 

03

Vertrag

Der Contracting-Partner übernimmt die Abwicklung des Dachnutzungsvertrags und stellt sicher, dass alle wichtigen Aspekte geregelt sind – von der Laufzeit über die Vergütung bis hin zu Rechten und Pflichten beider Parteien.

Auch mögliche Eventualitäten, wie Instandhaltungsfragen oder Anpassungen an veränderte Rahmenbedingungen, werden vertraglich abgesichert. 

04

Installation

Für die Installation der Photovoltaikanlage sollte Ihr Contracting-Partner auf die Expertise qualifizierter Fachbetriebe setzen, die Erfahrungen mit Mehrfamilienhäusern haben. Von der Montage bis zur finalen Inbetriebnahme sollte jeder Schritt professionell koordiniert werden, damit das Projekt termingerecht realisiert wird.

05

Betrieb & Support

Der Contracting-Partner übernimmt den laufenden Betrieb und die Wartung der Photovoltaikanlage, sodass eine langfristig stabile Energieversorgung gewährleistet ist. Auch nach der Inbetriebnahme sollte ein direkter Ansprechpartner für Vermieter und Mieter verfügbar sein.

06

Stromlieferung & Abrechnung

Die Mieter profitieren direkt vom vor Ort erzeugten Solarstrom, während der Contracting-Partner die gesamte Verwaltung übernimmt. Dazu zählen die präzise Abrechnung, die transparente Verwaltung der Stromverträge sowie die fristgerechte Auszahlung der Gewinnbeteiligung an den Immobilieneigentümer.

Warum Enerfin Ihr idealer Partner ist

Enerfin macht Mieterstrom einfach und profitabel für Vermieter und Investoren.

Wir übernehmen die komplette Finanzierung und Planung sowie den Bau, den Betrieb und die Wartung der Energieanlagen bis hin zur laufenden Abrechnung und Verwaltung des Mieterstromprojektes.

Die Erfahrung von Enerfin basiert auf mehr als 1.500 Photovoltaik- und Batteriespeicheranlagen, die bereits mit der KI-basierten Technologie unseres Schwesterunternehmens Lynus AG realisiert wurden. Darunter finden sich zahlreiche Mieterstromprojekte in Deutschland und der Schweiz.
 
Durch die enge Zusammenarbeit mit Lynus verfügen wir zudem über ein breites Netz an qualifizierten und erfahrenen Solar Fachbetrieben für die Installation und Wartung von Photovoltaikanlagen und Stromspeichern.

Das Enerfin-Team betreut  Ihre Solaranlage für das Mehrfamilienhaus kompetent und zuverlässig.

Fazit: Photovoltaik im Mehrfamilienhaus – Solarstrom gemeinsam nutzen

Photovoltaik für das Mehrfamilienhaus hat bei sorgfältiger Planung und Umsetzung zahlreiche Vorteile: Zusätzliche Einnahmen und einen höheren Gebäudewert für Vermieter sowie niedrigere Kosten für Mieter. Mit dem Modell des Mieterstrom-Contractings bleibt der Aufwand für Vermieter dabei minimal.
 
Neben den wirtschaftlichen Vorteilen trägt die gemeinsame Nutzung der Solarkraft zum Klimaschutz bei – eine Win-Win-Situation für alle direkt Beteiligten und unsere Umwelt und Gesellschaft.

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FAQ – Häufig gestellte Fragen zur Photovoltaik im Mehrfamilienhaus